Hinweis

Online-Flugauskunft.info wird gerade umgestaltet. Nach und nach schalten wir wieder alle Bereiche frei. In der Übergangszeit kann es zu Einschränkungen und Fehlermeldungen kommen. Wir bitten dies zu entschuldigen.

PostAuto wird heute Donnerstag den Testbetrieb mit den SmartShuttles in Sitten wieder aufnehmen. Die Verantwortlichen haben den zweiwöchigen Unterbruch genutzt, um die Ursachen für den Zusammenstoss vom 21. September zu untersuchen. Aufgrund dieses Vorfalls haben PostAuto und der Fahrzeuglieferant Navya wichtige technische und organisatorische Erkenntnisse gewonnen.

Am Mittwoch 21. September, um 17.40 Uhr, touchierte einer der beiden SmartShuttles in Sitten zwischen der Place du Midi und der Place du Scex die geöffnete Heckklappe eines abgestellten Lieferwagens. Nach dem Vorfall, bei dem der Lieferwagen und der im autonomen Modus fahrende SmartShuttle leicht beschädigt wurden, hatte PostAuto den Testbetrieb mit beiden Fahrzeugen vorübergehend unterbrochen. Nach der sorgfältigen Analyse des Unfallhergangs und der Ursache hat PostAuto gemeinsam mit dem Fahrzeughersteller Navya entschieden, den Testbetrieb am Donnerstag 6. Oktober 2016, wieder aufzunehmen. Die Verantwortlichen haben die möglichen Ursachen des Zusammenstosses intensiv geprüft und Massnahmen bestimmt, die einen solchen Vorfall zukünftig verhindern sollen. Zu diesem Zweck wurden die technischen Daten der Blackbox untersucht, die verschiedenen Streckenabschnitte analysiert, das Geschehene mit den Begleitpersonen besprochen und die Unfallsituation vor Ort nachgestellt.

Abstand wird erhöht

So lief der Unfall ab: Der im autonomen Modus fahrende SmartShuttle machte vor dem Einbiegen auf die Brücke über die Sionne wie üblich eine leichte Linkskurve. Dabei haben sowohl die sogenannten Lidar-Sensoren wie auch die Begleitperson die 1,4 Meter herausragende Heckklappe auf einer Höhe von rund 2,2 Metern nicht korrekt als Gefahr erkannt, so dass das Fahrzeug die hintere rechte Ecke der Heckklappe touchierte. Die ausführlichen Abklärungsarbeiten zeigten deutlich, dass erst eine Verkettung verschiedener Umstände einen solchen Vorfall auslösen konnte. Der Lieferwagen war so parkiert, dass der Shuttle zwar problemlos an der ersten Ecke der Heckklappe vorbeifuhr, aber dann beim Linksabbiegen die hintere Ecke touchierte. Dies war nur möglich, weil das Hindernis mehr als 2 Meter über dem Boden in die Fahrbahn ragte. Zudem hat die Begleitperson die Situation nicht als problematisch erkannt und erst unmittelbar nach der Berührung mit der Heckklappe einen Nothalt eingeleitet

Sicherheitsbegleiter werden sensibilisiert

In den letzten Tagen haben die Projektverantwortlichen verschiedene Testfahrten durchgeführt, einerseits mit dem reparierten Shuttle «Tourbillon», aber auch mit «Valère», dem zweiten Shuttle. Für die Wiederaufnahme des Testbetriebs haben PostAuto und der Fahrzeuglieferant Navya technische und organisatorische Massnahmen umgesetzt. Neben vielen kleineren technischen Feinanpassungen wurde insbesondere der Sicherheitsabstand bei Kurven erhöht. Dies kann den Betrieb zwar verlangsamen, doch die Fahrzeuge können jetzt noch sensibler auf Hindernisse reagieren und schneller anhalten. Die sechs Sicherheitsbegleiter – es sind drei Frauen und drei Männer – wurden von Navya und PostAuto nochmals intensiv nachgeschult. Monatlich treffen sie sich zu einem Erfahrungsaustausch.

 

Der Vorfall vom 21. September 2016 war für PostAuto und den Testbetrieb mit den autonomen Shuttles ein Dämpfer. Doch die Verantwortlichen sind überzeugt, dass die technische und betriebliche Weiterentwicklung weitergehen kann. Nach den ersten drei Testmonaten ziehen sie ein positives Fazit. Die beiden SmartShuttles «Tourbillon» und «Valère» fuhren zusammen auf über 800 Runden durch die Sittener Altstadt mehr als 1000 Kilometer und transportierten dabei rund 7000 Fahrgäste. Die Sicherheitsbegleiter führen genau Buch und melden ihre notwendigen Interventionen. Beispielsweise kam es mehrmals vor, dass sie im manuellen Modus Hindernisse wie falsch parkierte Autos umfahren mussten. Teilweise führten technische Störungen zu ein- bis zweitägigen Betriebsunterbrüchen. Aus Sicht von PostAuto gehört dies bei einem solchen Innovationsprojekt dazu und führt zu einem Gewinn an Know-how. Der Betrieb selbstfahrender Shuttles steht nach dem Start vom 23. Juni 2016 noch ganz am Anfang. Das Testende ist für Oktober 2017 vorgesehen.

An den Haltestellen erklären die Sicherheitsbegleiter den Besuchern aus der ganzen Welt, wie die autonomen Shuttles funktionieren. Regelmässig werden die Kundinnen und Kunden befragt. Manche sind vor der Fahrt etwas skeptisch, nach der Fahrt äussern sich die meisten aber sehr positiv. Die Einschätzung hängt nicht vom Alter ab: Gerade viele Reisende über 55 Jahre sind begeistert und wollen genau wissen, wann und wo die SmartShuttles im Einsatz sind. Auffallend ist auch, dass sich unter 20-Jährige ganz selbstverständlich ins Fahrzeug setzen und mitfahren, als sei es ein herkömmliches Postauto. Aus dem Sittener Ortsbild sind die gelben PostAuto-Shuttles kaum mehr wegzudenken. So sind sie denn auch beliebte Selfie-Sujets geworden.

{loadposition tab2}