Gemeinsam mit Hilfsorganisationen und Verbänden für Menschen mit besonderen Bedürfnissen arbeitet der Flughafen Wien an der Verbesserung der Barrierefreiheit am Standort – einige Neuerungen sind bereits abgeschlossen: So gibt es ab 1. April 2013 einen eigenen Schalter für „Mobilitäts- und Familienservice" im Check-in 3. Dorthin können sich Passagiere mit besonderen Bedürfnissen sowie Familien mit Kindern wenden, wenn sie Unterstützung beim Antritt ihrer Flugreise benötigen. Der ständig mit einem Flughafen-Mitarbeiter besetzte Schalter auf der Abflugebene organisiert bei Bedarf kostenlos Rollstühle und Kinderwägen, sowie für Menschen mit besonderen Bedürfnissen auf Wunsch persönliche Unterstützung auf dem Weg zum Gate mittels Elektrofahrzeug. Auch bietet dieser Schalter eine direkte Verbindung zu den Einsatzorganisationen am Flughafen, falls ein Passagier Hilfe benötigt.
Bereits erfolgreich im Einsatz sind die neuen Info-Monitore im Check-in 1. Merkmale, wie eine bessere Ausrichtung der Anzeige-Bildschirme für Ankünfte und Abflüge und stärkerem Kontrast zur besseren Lesbarkeit wurden dabei bereits in Zusammenarbeit mit den Betroffenen umgesetzt. Derartige Monitore werden sukzessive auch in den anderen Terminalbereichen errichtet.
Zusammenarbeit zwischen Hilfsorganisationen und Flughafen Wien läuft positiv
Diese Maßnahmen sind nur zwei von mehreren Ergebnissen einer intensiven Zusammenarbeit zwischen neun Hilfsorganisationen und Verbänden für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und dem Flughafen Wien.
Dr. Elmar Wilhelm M. Fürst, Assistenzprofessor am Institut für Transportwirtschaft und Logistik der WU Wien und Stellvertretender Vorsitzender der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs sieht diese Zusammenarbeit insgesamt positiv:
„Es hat sich gezeigt, dass Experten verschiedenster Organisationen sehr konstruktiv zusammenarbeiten können. Bei der Umgestaltung der Check-in-Halle des Terminals ‚Check-in 1' etwa wurden Hinweise der Arbeitsgruppe erfolgreich umgesetzt. Auch in anderen Bereichen konnten Verbesserungen erreicht werden, an manchen Lösungen wird derzeit noch gearbeitet, wenngleich es natürlich nicht gelingen wird, alle Barrieren zu entfernen. Langfristig halte ich die in Aussicht gestellte Einbindung der Arbeitsgruppe bereits in der Planungsphase für den bedeutendsten Fortschritt. Somit wird in Zukunft von Anfang an sichergestellt, dass im Ergebnis umfassende Barrierefreiheit gegeben ist, statt erst nach Fertigstellung eines Bauwerks Barrieren zu entschärfen, was im Nachhinein aufgrund baulicher Gegebenheiten oder mangelnder Ressourcen für einen Komplettumbau teilweise auch gar nicht möglich ist und somit insgesamt zu suboptimalen Lösungen führt. Aufgrund der guten Kooperation hat sich die Arbeitsgruppe dazu entschlossen, sich als dauerhafte Einrichtung zu etablieren. Es ist sehr zu hoffen, dass Planer von Großprojekten bereits frühzeitig auf die Expertise der Arbeitsgruppe zurückgreifen. Dies liegt im Interesse aller Beteiligten – der Bauherren, aber vor allem der späteren Nutzer!"
„Die Verbesserung der Barrierefreiheit ist eine grundlegende Voraussetzung für die Optimierung der Terminalinfrastruktur für ein besseres Passagier-Erlebnis. Denn die Lösungen, die wir hier erzielen, steigern die Qualität für alle Reisenden. Die neuen Info-Monitore und das neue Mobilitäts- und Familienservice sind dafür die besten Beispiele. Der intensive Austausch mit den Betroffenen, den Hilfsorganisationen und Verbänden hat bereits viele neue und interessante Anregungen gebracht und wir schätzen diese konstruktive Zusammenarbeit sehr. Hier ist bereits viel wertvolles Fachwissen entstanden, auf das wir auch für künftige Projekte zurückgreifen werden" stellt Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG fest.
Regelmäßiger Austausch mit neun Hilfsorganisationen und Verbänden
Seit August 2012 arbeitet der Flughafen Wien gemeinsam mit neun Hilfsorganisationen, Verbänden und Institutionen intensiv an der Ausarbeitung von geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit. In mehr als 15 Sitzungen und Begehungen zu den Themenbereichen Toiletten, Ausstattung, Leitsystem, Treppen und Parken wurden gemeinsam die Anforderungen definiert und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Über 150 Einzelmaßnahmen wurden gemeinsam beschlossen, an deren Planung und Umsetzung bereits intensiv gearbeitet wird.
Dialog wird auch für künftige Bauvorhaben fortgesetzt
So konnten neben dem neuen Mobilitäts- und Familienservice-Schalter sowie den neuen Info-Monitoren bereits weitere Maßnahmen abgeschlossen werden, wie eine bessere Kennzeichnung von Parkplätzen für Menschen mit Behinderung, das Versetzen von Ruftasten und Türöffnern in den Toilettenanlagen, die Einrichtung einer Vorfahrtsmöglichkeit für Abholer von Menschen mit Behinderung vor der Ankunftshalle sowie die Verbesserung der Beschilderung. Zahlreiche weitere Maßnahmen sind bereits in Planung. Begleitet wird der gesamte Prozess von den einzelnen Arbeitsgruppen mit den Vertretern der Hilfsorganisationen. Auch bei künftigen Bauprojekten am Flughafen Wien sollen die eingerichteten Arbeitsgruppen intensiv eingebunden werden.